Durch die geplanten Haushaltskürzungen der Bundesregierung wird sich der Druck auf soziale und zivilgesellschaftliche Organisationen noch weiter verschärfen. Es drohen zum Teil deutliche Einschnitte bei sozialen Angeboten – von Freiwilligendiensten über die psychosoziale Versorgung Geflüchteter bis hin zur Unterstützung Arbeitsuchender. Angesichts der öffentlichen Haushaltslage und der wirtschaftlichen Situation in Deutschland ist es leider zu erwarten, dass zumindest ein Teil der Kürzungen beschlossen werden. Von daher sind Aktivitäten wie „Stoppen Sie den sozialen Kahlschlag!“ richtig und wichtig.

Viele gemeinnützige Organisationen stehen schon seit einigen Jahren unter Druck. Rückläufige Mitgliederzahlen, die Herausforderungen durch die Pandemie, Preissteigerungen durch die Inflation… Die Liste lässt sich fast beliebig fortsetzen und konkretisieren. Zudem fängt die Zivilgesellschaft immer mehr staatliche Aufgaben auf bzw. sie übernimmt wichtige Aufgaben, sei es in der Integrationsarbeit, der Jugendsozialarbeit oder der Bildung.

Werdet aktiv – investiert in Eure Zukunft!

Doch gemeinnützige Organisationen sollten nicht nur hoffen und warten, dass die Pläne geändert werden. Sie sollten selbst aktiv werden – auch, wenn das auf den ersten Blick wie eine zusätzliche Mammutaufgabe aussieht. Wir sind der festen Überzeugung, dass es in den meisten Organisation Potential gibt, durch ein systematisches Fundraising neue Einnahmen zu erzielen. Gleichzeitig kann die vorhandene Arbeit effizienter und unabhängiger gestaltet werden.

Eine Diversifizierung der Einnahmen ist nötig

Die Finanzierung von gemeinnützigen Organisationen fußt meist auf erprobten Einnahmequellen – oft gibt es eine Haupteinnahmequelle. Das können sein:

  • Regelzuschüsse nach SGB,
  • Projektmittel von Bund, Ländern oder der Arbeitsagentur,
  • Mitgliedsbeiträge und Spenden.

Dafür bleiben andere Quellen eher unbeachtet. In Zukunft wird aber eine Diversifizierung der Einnahmequellen immer wichtiger. Hier gibt es vielfältige Ansätze, so etwa

  • das systematische Beantragen von Zuschüssen und Fördermitteln
  • der Einstieg in ein Nachlass-Fundraising
  • ein konsequentes Online-Fundraising
  • oder auch das Entwickeln von neuen Projekten und sozialen Geschäftsmodellen

Effizienzsteigerung durch digitalisierte und automatisierte Prozesse

Gleichzeitig gibt es in vielen Organisationen gerade in der Verwaltung Arbeiten, die effizienter und schneller realisiert werden könn(t)en. Dies spart Zeit, die für andere Aufgaben genutzt werden können. Häufig begegnen uns

  • das manuelle Erfassen von Daten (anstelle eines automatischen Imports)
  • das Arbeiten mit Exceltabellen (anstelle von modernen Datenbanken)
    oder auch veraltete technische Lösungen.

Dabei gibt es inzwischen sehr gute, zum Teil auch preiswerte Lösungen, mit den Aufgaben in der Buchhaltung, dem Fundraising und dem Marketing automatisiert werden können. Auch der Einsatz von KI-Lösungen wird für Vereine und Stiftungen sinnvoll werden.
Ebenso sollten Reportings, Meetings und Protokolle geprüft und ggf. reduziert werden. Wir erleben häufig sogenannte Zeitfresser, die auch als Fake Work bezeichnet werden. Darunter versteht man die die Tätigkeiten, die sich nach Arbeit anfühlen und auch wie solche aussehen, aber zu keinen sinnvollen Ergebnissen führen. Es sind unnötige und überflüssige Beschäftigungen.

Natürlich bedeuten diese Maßnahmen zunächst einmal eine Investition – in Zeit, Beratungen, Agenturen oder auch in Technik und Kommunikation. Doch aus unseren Erfahrungen wissen wir, dass sich dieser Aufwand schnell amortisiert. Warten sollten Organisationen nicht – denn ohne eigenes Zutun dürfte sich ihre Situation kaum verbessern. Investieren Sie daher jetzt in ein systematisches Fundraising und modernes Nonprofit-Management.

[1] Intersektionalität bezieht sich darauf, wie verschiedene Formen der Diskriminierung, Unterdrückung und Privilegien miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. Statt Diskriminierung als isoliertes Phänomen zu betrachten, betont die intersektionale Perspektive, dass Menschen verschiedene soziale Identitäten haben (wie Geschlecht, Rasse, Klasse, sexuelle Orientierung, Behinderung usw.) und dass diese Identitäten miteinander verwoben sind.