Bau-Fundraising: Zielgenau live in Loccum

Bau-Fundraising: Zielgenau live in Loccum

Jörg Günther referiert am 5.3.2024 auf der Fachtagung „Inspire- Fundraising Future 2024“ in Locuum zum Thema „Bauprojekte zeitgemäß finanzieren“.

Bauprojekte stellen fast jede gemeinnützige Organisation vor große Herausforderungen. Bei der Frage nach der Finanzierung von Bauprojekten
gewinnt deshalb das strategische Fundraising für gemeinnützige Organisationen immer mehr an Bedeutung.  Im Workshop erhalten Sie viele Erkenntnisse, Anregungen und Tipps aus der Praxis. Auch die Fragen der Teilnehmenden zu ihren konkreten Projekten erhalten Raum.

 

Mehr Informationen zum Programm erhalten Sie hier.

Fundraising für Bauprojekte – mehr als eine Kampagne

Fundraising für Bauprojekte – mehr als eine Kampagne

Es braucht viel mehr als nur eine Kampagne

Fundraising für Bauprojekte

Der Bau oder die Renovierungen von Gebäuden gehört für viele gemeinnützige Organisationen zum Alltag. Ob Kitas, Kirchen, Einrichtungen der Jugend- oder Behindertenhilfe, Krankenhäuser, Senioren- und Pflegeeinrichtungen – nur mit einer entsprechenden Immobilie lässt sich die Arbeit angemessen und zugleich wirtschaftlich realisieren. Die steigenden Baukosten und Zinsen belasten immer mehr Bauvorhaben von Organisationen und stellen sie vor große finanzielle Herausforderungen.

Fundraising – so heißt das Zauberwort und die Lösung zugleich. Entweder wird das eigene Fundraising aktiv – oder man beauftragt eine Fundraising-Agentur. Ein schöner Claim, ansprechende Bilder, eine differenzierte Ansprache der Mitglieder, Spender:innen, des Umfelds und Interessierten, ergänzt mit ein, zwei Anträgen – fertig ist die Spendenkampagne.

Das Prinzip funktioniert – doch nicht immer. Denn Spendenkampagnen sind oft auch sehr kostenintensiv und oftmals nicht mit den internen Prozessen verzahnt. Daher können sie sich oft nur große Träger leisten, sie werden nur bei großen Bauprojekten eingesetzt oder lassen die nachhaltige Hebelwirkung außer Acht. Wer sich keine Agentur leisten kann oder will, versucht es mit lokalen Spenden und Zuschüssen, vielleicht wird auch eine bestehende Immobilie verkauft.

Spendenkampagnen sind der letzte Schritt

Die steigenden Baukosten, die Kostensteigerungen bei Löhnen und Lebenshaltung sowie die Inflation haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass immer mehr Träger und Organisationen Probleme bekommen, das Bauvorhaben überhaupt zu finanzieren. Unabhängig von der Größe, der Trägerschaft oder dem Arbeitsfeld lassen sich Neubauten wie Renovierung ohne erhebliche Zuschüsse nicht mehr realisieren. Sie sind das finanzielle Rückgrat und müssen optimiert werden. Spenden sind wichtig, doch sie sind der letzte Schritt in der Mittelbeschaffung und werden häufig für die Ausstattung verwandt.

Der entscheidende Schlüssel im Fundraising für Bauprojekte sind Zuschüsse. Klingt einfach, ist aber in der Praxis alles andere als trivial. Schnelle und einfache Lösungen gibt es nicht. Bunte Bildchen und knackige Texte können das nicht richten, was vorab nicht berücksichtigt wurde.

Fehlende Planung bei Bauprojekten kostet viel Geld

Die Gewinnung von Zuschüssen gehört zu den zentralen Aufgaben im Fundraising, entsprechend verfügen die meisten Organisationen über eine große Erfahrung. Und doch werden hier die meisten Fehler gemacht. Dazu gehören u.a.

  • Es wird sich auf die bekannten Programme wie Aktion Mensch, Deutsches Hilfswerk oder KfW, vielleicht noch ein, zwei Stiftungen fokussiert. Andere Fördertöpfe werden nicht recherchiert.
  • Es wird erst nach Fördermitteln gesucht, wenn der/die Architekt:in die Planungen abgeschlossen hat – doch die Richtlinien und Vorlaufzeiten der Zuschussgeber können dann nicht mehr umfassend erfüllt werden. Leider können dann auch Ideen der Förderpartner:innen nicht mehr berücksichtigt werden.
  • Das Kleingedruckte wird nicht gelesen: So wurden etwa mögliche Zuschüsse im 6-stelligen Bereich verpasst, weil z.B. die Zimmer 0,2m² zu klein geplant wurden oder statt Einzelvergaben ein Generalunternehmer beauftragt werden sollte.
  • Es werden Sach- und Investitionsmittel verwechselt: Während viele Zuschussgeber Sachmittel finanzieren, so gibt es nur wenige, die Investitionsmittel fördern – doch jedes Bauvorhaben gilt als Investition.
  • Mögliche Zuschüsse schließen sich gegenseitig aus. So fördern bestimmte Soziallotterien keine energetischen Maßnahmen – doch jede Sanierung beinhaltet heute energetische Maßnahmen.

Es sind viele Kleinigkeiten, die mit einer klaren Planung, internen Verzahnung und einem professionellen Projektmanagement vermieden werden könnten.

Fundraising bei Bauprojekten von Anfang an mitdenken

Noch mehr Mittel können akquiriert werden, wenn Fundraising und Marketing von Anfang an mit in den Planungsprozess eingebunden werden. Eine diversifizierte Nutzung einer Immobilie ermöglicht etwa mehr Förderoptionen.

Dies wird auch in unserer Definition von Bau-Fundraising deutlich:

„Unter Bau-Fundraising verstehen wir die systematische Planung und Umsetzung aller Aktivitäten einer Organisation für die Beschaffung der notwendigen Finanzmittel für den Neubau oder die Renovierung einer oder mehrerer Immobilien. Dazu gehören neben Spenden und Zuschüssen auch alle weiteren Finanzierungsinstrumente. Für eine optimierte Mittelbeschaffung braucht es eine frühzeitige enge Verzahnung und kontinuierliche Abstimmung von inhaltlicher Arbeit, Bau- und Finanzplanung, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising.“

Durch eine integrierte Planung ist es zudem auch möglich, andere Finanzierungsoptionen zu prüfen – von Impact Investing über Crowd-Investing bis hin zum Revolvingfonds.

Bau-Fundraising – Rationale Planung statt Prinzip Hoffnung

Fundraising für Bauprojekte ist heute nur noch mit einer integrierten Planung und einem sehr guten Projektmanagement möglich. Durch das Umgehen von Fallstricken und Ausschlusskriterien können Fördermittel optimiert werden; ebenso können dann neuere Finanzierungslösungen eingebunden werden.

Wir empfehlen, als erstes stets einen „Businessplan Bau-Fundraising“ zu erstellen, der das tatsächliche Potential, die Vorgaben und Auflagen sowie die erforderlichen Ressourcen zusammenfasst. Damit haben die gemeinnützigen Organisationen gegenüber eigenen Entscheidungsgremien sowie Banken eine belastbare Planungsgrundlage im Fundraising.

Wer heute meint, eine Fundraising- oder Spendenkampagne bilde die finanzielle Basis für die Finanzierung von Bauprojekten, springt zu kurz – oder verkauft nur das Prinzip Hoffnung.

[1] Intersektionalität bezieht sich darauf, wie verschiedene Formen der Diskriminierung, Unterdrückung und Privilegien miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. Statt Diskriminierung als isoliertes Phänomen zu betrachten, betont die intersektionale Perspektive, dass Menschen verschiedene soziale Identitäten haben (wie Geschlecht, Rasse, Klasse, sexuelle Orientierung, Behinderung usw.) und dass diese Identitäten miteinander verwoben sind.

*Neuauflage* Baufundraising – das neue Handbuch ist da!

*Neuauflage* Baufundraising – das neue Handbuch ist da!

Sie planen ein Immobilienprojekt, z.B. einen Neubau oder eine Renovierung?

Im 44-seitigen Arbeitshandbuch erhalten Sie wertvolle Impulse und praktische Tipps für die Entwicklung und Umsetzung entsprechender Fundraisingmaßnahmen. Die Broschüre beschreibt, was Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit für die Finanzierung von Bauprojekten leisten können. Zudem zeigt sie Möglichkeiten und einen praktischen Umsetzungsweg auf.

Nicht länger zögern!

ab 13. Juli 2023 erhältlich

Baufundraising: Anstieg der Baupreise um 8,2% zum Vorjahr

Baufundraising: Anstieg der Baupreise um 8,2% zum Vorjahr

In Hessen sind die Preise für den Bau von Wohngebäuden im vergangenen Corona-Jahr so stark gestiegen wie seit 41 Jahren nicht mehr. Im Schnitt erhöhten sich die Preise für die einzelnen Bauleistungen im Vorjahresvergleich um 8,2 Prozent, wie das Statistische Landesamt berichtete.

Zuletzt hatte es 1980 mit einem Plus von zehn Prozent eine höhere Steigerung gegeben. (Quelle: Hessenschau vom 4.1.2022)

Diese Preisentwicklung wirkt sich auch auf gemeinnützige Bauprojekte aus. Es ist daher sinnvoll, alle denkbaren Zuschüsse und Einnahmemöglichkeiten zu nutzen – zu oft werden nicht alle Optionen genutzt. Wir empfehlen daher ein systematisches Bau-Fundraising.

[1] Intersektionalität bezieht sich darauf, wie verschiedene Formen der Diskriminierung, Unterdrückung und Privilegien miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. Statt Diskriminierung als isoliertes Phänomen zu betrachten, betont die intersektionale Perspektive, dass Menschen verschiedene soziale Identitäten haben (wie Geschlecht, Rasse, Klasse, sexuelle Orientierung, Behinderung usw.) und dass diese Identitäten miteinander verwoben sind.