Einmal Fundraising Visioning und zurück
Der zielgenaue Blick in die Glaskugel
Der letzte Tag der Arbeitswoche beginnt für Miriam früh. Bereits um 8 Uhr trifft sie sich virtuell zum Fundraising-Freitag mit Jan Uekermann, Kolleginnen und Kollegen aus der Branche und Interessierten auf Clubhouse. Wöchentlich wechseln die Themen. Da wir erst kürzlich über zielgenau Glaskugeln sprachen, wagte auch Miriam einen Blick nach vorne.
Sie stellte sich die Frage: Wie sieht wohl mein Tag am Freitag, den 16. April 2032 aus?
Heute ist Freitag, der 16. April 2032
„Guten Morgen, Miriam“…ich werde freundlich geweckt von Elke, meiner Siri, mit dem Zusatz „Deine Tochter ist bereits aufgestanden und auf dem Weg zur Schule. Elektro-Ami hat noch 75% Batterie. Dein Kaffee steht bereit. Um 13 Uhr startet die Konferenz. Ich bereite dir schon mal den Raum vor.“ Ahhhh, tut das gut!
Nach einer kleinen Joggingrunde und einem ausgiebigem Stretch, starte ich in meinen Arbeitstag. Ich bereite mich also vor auf mein Gespräch mit Madame Pinot. Madame Pinot stammt aus Brüssel. Nachdem wir unsere Organisation auf Europäisches Recht umfimiert haben – wir sind jetzt nämlich eine EU Foundation – konnten wir glücklicherweise neue Förderer aus ganz Europa gewinnen.
Madame Pinot ist sehr interessiert an unseren Forschungsförderungen. Ihr Enkel leidet an einer seltenen Nierenerkrankung. Sie möchte daher verstehen, wie sie ihr Engagement am wirkungsvollsten ausweiten kann.
Neben Luke aus Singapur, werden auch Cindy aus Südafrika, John aus den USA und Michi aus Berlin teilnehmen. Unser Team arbeitet seit einem Jahr remote, damit wir uns intensiv mit den neusten Erkenntnissen mit Experten global besser vernetzen können.
(Bevor die Konferenz startet, bereite ich noch geschwind alles vor für heute Abend. Meine Schwiegereltern feiern ihren 50. Hochzeitstag. Das wollen wir gebührend in Philadelphia feiern. Gemeinsam mit allen Verwandten.).
Ich streife mir die VR-Brille über und betrete unseren Konferenzraum. Oh, es duftet so wunderbar nach frischem Regen. Im Hintergrund höre ich auch noch das Vogelgezwitscher. Elke hat uns eingemietet in den Frankfurter Palmengarten – eine außergewöhnliche aber sehr wohltuende Atmosphäre. Unser Konferenztisch steht bereit.
Ah… und da ist ja auch schon Luke. Wir begrüßen uns freundlich, wie immer, mit einer Umarmung und … „Hi Cindy“ – sie klopft mir auf die Schulter.
Und da ist auch schon Madame Pinot. Sie hat meine Einladung erhalten und uns gleich gefunden. Wir sind alle vollzählig. Eine wunderbare Runde. Wir nehmen Platz am großen Tisch und die Hintergrundgeräusche schwächen ab….wobei der wunderbare Duft nach Natur weiterhin bleibt. (ob Cindy wohl auffällt, dass ich den neusten Blazer ihres Hobbylabels trage? Ich habe den Blazer heute Morgen bestellt – 90% des Einkaufs kommt nämlich unserem Projekt zu Gute…)
Weiter geht’s… Michi stellt die Agenda Punkte vor. In Amsterdam gibt es eine neue Studie zu unserem Thema. Kurzerhand klopfen wir im Büro bei Prof. Mette an. Prima, er ist da. Öffnet die Tür und lädt uns hinein. Er freut sich über unseren Besuch und steht gerne Rede und Antwort. Mit seinem Organmodell fliegen wir durch die Niere – hier zeigt er uns was bei einer fokal segementalen Glomerulosklerosis passiert.
Nach ca. 2 Stunden haben wir alle Fragen beantwortet. Auch der Kaffee ist mittlerweile leer. Madame Pinot ist begeistert. Sie verabredet sich noch für morgen mit Cindy, da die Forscher in Capetown eng mit Prof. Mette zusammenarbeiten.
Eine Woche später erhalte ich einen Anruf. Madame Pinot will – gemeinsam mit ihrer Schwester (sie ist Vorsitzende des Telekomvorstands) – die Forschungsgruppe unterstützen und 1.000.000 EUR pro Jahr für die nächsten drei Jahre investieren.
Wie sehen Sie das? Diskutieren Sie mit!