Case for Support: Neues Workbook erschienen

Case for Support: Neues Workbook erschienen

Überzeugende Kommunikation- Der Case for Support als Grundlage für Ihre erfolgreiche Innen- und Außenkommunikation

Mit Hilfe Ihres Case for Support können Sie wirkungsorientiert und überzeugend kommunizieren. Ob Sie Fördernde begeistern, die Öffentlichkeit informieren oder intern Klarheit über Ihre Werte und Ihre Mission gewinnen möchten – dieses Workbook ist Ihr Begleiter auf dem Weg zu überzeugender Kommunikation.

Im 36-seitigen Workbook  erarbeiten Sie in zehn Schritten Antworten auf diese Fragen und gelangen so zu einer Grundargumentation für Ihr Projekt, Ihre Kampagne, Ihre Organisation oder Ihr Bauprojekt.

Bereit, Ihre Botschaft mit Leidenschaft und Überzeugungskraft zu vermitteln? ? Bestellen Sie hier Ihr Workbook zum Case for Support.

Bau-Fundraising: Zielgenau live in Loccum

Bau-Fundraising: Zielgenau live in Loccum

Jörg Günther referiert am 5.3.2024 auf der Fachtagung „Inspire- Fundraising Future 2024“ in Locuum zum Thema „Bauprojekte zeitgemäß finanzieren“.

Bauprojekte stellen fast jede gemeinnützige Organisation vor große Herausforderungen. Bei der Frage nach der Finanzierung von Bauprojekten
gewinnt deshalb das strategische Fundraising für gemeinnützige Organisationen immer mehr an Bedeutung.  Im Workshop erhalten Sie viele Erkenntnisse, Anregungen und Tipps aus der Praxis. Auch die Fragen der Teilnehmenden zu ihren konkreten Projekten erhalten Raum.

 

Mehr Informationen zum Programm erhalten Sie hier.

Beratung von Führungskräften der Zivilgesellschaft

Beratung von Führungskräften der Zivilgesellschaft

„Auf Führungskräfte muss man sich verlassen können“

Christian Osterhaus ist Experte in Sachen Zivilgesellschaft – der ehemalige Geschäftsführer von „Menschen für Menschen Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe“ (u.v.m.) berät Führungskräfte in gemeinnützigen Organisationen.

Zielgenau: Was macht für Dich eine „gute“ Führungsperson aus?

Christian Osterhaus: Eine gute Führungsperson hat Klarheit und schafft Klarheit. Erstmal über sich selbst – die eigene Persönlichkeit, Ziele, Visionen und die eigene Wirkung auf andere. Eine gute Führungsperson ist zweitens verbindlich. Und zwar sowohl gegenüber den Mitarbeitenden als auch gegenüber den Vorgesetzten. Führungspersonen sind in einer Sandwichrolle und deshalb ist die Verbindlichkeit in beide Richtungen bedeutend. Man muss sich auf sie verlassen können. Drittens sind sie zugewandt und empathisch, und zwar in ihrem gesamten Auftritt und Wesen und mit allen Menschen, egal ob Mitarbeitende, Fördernde, Ehrenamtliche oder Gremiumsmitglieder. Selbstverständlich sind sie auch gute Manager:innen, insbesondere im Selbstmanagement. Menschen, die sich zuallererst als gute Manager definieren, laufen Gefahr eher keine guten Führungspersonen zu sein.

Zielgenau: Warum brauchen insbesondere Führungskräfte der Zivilgesellschaft Coaching und Beratung?

Christian Osterhaus: Weil Führungsjobs in der Zivilgesellschaft sehr fordernd sind und oft komplexer als andere Führungsjobs. Die Strukturen sind komplizierter, die Erwartungen der Mitarbeitenden sind höher, die finanziellen Ressourcen sind geringer etc. Auch Führungskräfte aus der Wirtschaft bestätigen mir, dass Führungspositionen in zivilgesellschaftlichen Organisationen ausgesprochen anspruchsvoll sind und immer fordernder werden. Oftmals fehlt es Führungskräften der Zivilgesellschaft jedoch an Mitteln für professionelle Begleitung und Beratung. Es gibt (noch) keine Coaching-Kultur. Stattdessen sprechen Manche über ihre Herausforderungen (wenn überhaupt) mit und ihren Partnern oder engen Freund:innen. Das ist überaus menschlich, aber wenig professionell – diese dauerhaft als Quasi-Coach oder Berater:in einzusetzen, überfordert diese Beziehungen. Häufig trifft man in der Zivilgesellschaft (noch) auf die Einstellung, dass der Chef oder die Chefin die Verantwortung trage und daher selber für die Lösung verantwortlich sei. Dies wird weder der Komplexität der allermeisten Probleme gerecht noch den Kapazitäten einer einzelnen Person. Man kann schlicht nicht alles selbst wissen und machen.

Zielgenau: Was ist das Besondere am Ansatz Deiner Arbeit mit Führungskräften?

Christian Osterhaus: Da ich aus dem Vollen meiner Berufserfahrung schöpfen kann, erwarten Führungspersonen oft von mir, dass ich Ihnen konkrete Tipps und Hinweise gebe, wie sie Hürden überwinden und Probleme lösen können. Meine Motivation passt dazu, denn ich möchte sie dabei unterstützten, Fehler, die ich selber gemacht habe, zu vermeiden. Führungspersonen erwarten von mir in der Regel, dass ich diese Erfahrungen einsetze, damit sie Knoten zerschlagen und schneller vorankommen. Deswegen nenne ich mich auch nicht Coach, sondern Berater oder Mentor. Allerdings: Die Lösungen für die dargelegten Probleme tragen meine Klienten i.d.R. schon in sich. Ich helfe ihnen durch Fragen und Impulse dabei, diese zu erkennen und umzusetzen.

Zielgenau: Inwiefern ist die Vernetzung für Führungskräfte untereinander auch im internationalen Kontext wichtig?

Christian Osterhaus: Ich bin ein Netzwerker durch und durch und der festen Überzeugung, dass wir unsere persönlichen Visionen und Anliegen nicht allein erreichen können. Auch Organisationen werden ihre Ziele i.d.R. nicht isoliert erreichen. Vernetzung ist in meinen Augen eine Grundvoraussetzung für Erfolg und die kooperative Haltung eine grundlegende Tugend. Das kommt sicher auch daher, dass ich Sozialwissenschaftler bin und weiß, dass Gesellschaften sich nur verändern, wenn viele zusammenwirken und gemeinsam auftreten. Wenn man Individuen betrachtet die Großartiges bewegen, wird man hinter jeder/m ein starkes Netzwerk finden.
„Leaders of Tomorrow“ (Verlinkung) zum Beispiel ist ein multinational aufgestelltes Programm, das auch zur internationalen Vernetzung von Führungskräften beiträgt. Gutes Leadership ist weltweit eine Herausforderung für zivilgesellschaftliche Organisationen. Deshalb ist es sehr sinnvoll, da über den eigenen Tellerrand zu schauen. Insbesondere gilt das für Organisationen, die eh multinational, z.B. in der Entwicklungszusammenarbeit, arbeiten.

Zielgenau: Vielen Dank für das Gespräch.

Beratung für Führungskräfte

Sie möchten eine Beratung oder Begleitung im Kontext Ihrer Führungsaufgaben in Anspruch nehmen? Oder ein individuelles Coaching in einer herausfordernden Situation? In einem unverbindlichen und kostenlosen Erstgespräch klären wir gerne Ihren Bedarf:

Sprechen Sie uns an!

Agentur Zielgenau steht für ganzheitliche und nachhaltige Beratung zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure. Unsere Kernkompetenzen sind maßgeschneiderte Fundraising-Strategien und -Maßnahmenpakete sowie deren interimsweise Umsetzung, Stärkung von Leadership-Kompetenzen und umfassende Beratung im Bau-Fundraising. Ergänzt wird unser Angebot durch die Expertise unseres Qualitätsnetzwerks. Hier stellen wir Ihnen unsere Partner:innen näher vor.

Beratung von Führungskräften der Zivilgesellschaft

Intersektionale und internationale Beratung

„Meine Leidenschaft ist Gerechtigkeit“

Internationale und intersektionale Beratung für Organisationen, Philanthrop*innen und Unternehmen und Coaching für Führende

Selmin Çalışkan ist Expertin für internationale und intersektionale Beratung für Organisationen, Philanthrop*innen und Unternehmen und Coaching für Führende.Selmin Hava Çalışkan (s. Bild r.) berät gemeinnützige Organisationen und Stiftungen sowie vermögende Menschen in ihrem sozialen Engagement. Sie verfügt über eine breite Geschäftsführungsexpertise und coacht inzwischen auch individuell Menschen in Führungspositionen. Sie war bis Mai 2023 Direktorin für Institutionelle Beziehungen im Berliner Büro der Open Society Foundations. Von 2013 bis 2016 war sie die Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International. Selmin Çalışkan wuchs als Tochter türkischer Einwanderer der ersten Generation in Düren auf.

Zielgenau: Sie beraten intersektional und international.[1] Was bedeutet es für Sie persönlich intersektional zu beraten?

Selmin Çalışkan: Intersektional beraten bedeutet für mich, in der Beratung zu berücksichtigen, dass Diskriminierung und Ausgrenzung nicht eindimensional sind und nicht durch die Konzentration auf ein einziges Thema gelöst werden können. Hier kann ich meine eigenen Erfahrungen als Frau mit Einwanderungsgeschichte in Deutschland einbringen  und diese  immer als Wissen im Hintergrund in meiner Beratung oder meinem Coaching mitlaufen lassen. Dazu zählen individuelle und kollektive Ausgrenzungserfahrungen und auch meine beruflichen Erfahrungen als Abteilungsleiterin, Direktorin und Geschäftsführerin. Frauen und insbesondere Frauen mit Einwanderungsgeschichte haben es viel schwerer sich auf Führungspositionen zu behaupten und sich dort zu halten. All diese Erfahrungen fließen in meine Beratung ein, das passiert automatisch. Deswegen bin ich in meinen Beratungs- und Coachingsettings auch sehr sensibel für Beratungssituationen mit meinem Gegenüber, die eventuell re-diskriminierend sein könnten. Denn, wenn so etwas passiert, ist sofort das Vertrauen, der Rapport im gemeinsamen Prozess unterbrochen, das Ziel wird nicht erreicht. Auf der thematischen Ebene bedeutet intersektional beraten z.B. dem Auftraggeber mögliche Szenarien aufzuzeigen, die mehr gesellschaftliche Wirkung durch eine intersektionale Perspektive entfalten könnten.

Ich weiß von mir selber, dass wir nicht davor gefeit sind, selbst zu diskriminieren, zu „othern“. Aber wir entwickeln uns weiter, wenn wir offen bleiben, die eigene Fehlbarkeit anerkennen, anstatt uns in dem Moment zu verschließen. Für diesen Prozess bin ich genau die richtige Person.

Zielgenau: Können Sie an einem Beispiel erklären, was es heißt, mit internationaler Perspektive zu beraten?

Selmin Çalışkan: Ich habe viele Jahre im Ausland und in Deutschland gearbeitet. Sagen wir mal, eine Organisation arbeitet zum Thema Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in anderen Ländern, dann weiß ich aufgrund meiner beruflichen Erfahrung und durch mein Netzwerk genau, welche international arbeitenden Organisationen ich miteinander verknüpfen kann und wo es Sinn macht, sich grenzübergreifend zusammen zu tun, um das eigene Anliegen gemeinsam mit anderen voranzubringen. Auch sind mir wichtige Zeitpunkte bewusst, an denen überhaupt Veränderung stattfinden kann. Bei der Open Society Foundations habe ich mit daran gewirkt, dass Organisationen auf der Advocacyebene politisch zusammenarbeiten, die europaweit, ja sogar global die gleichen Ziele verfolgen, wie z.B. Rechte für Geflüchtete, für Frauen, für Menschenrechtsverteidiger*innen oder die Ahndung von Kriegsverbrechen. Diese europäische und globale Perspektive denke ich immer mit, wenn ich auf Projekte schaue. Schon allein wegen der Hochkonjunktur anti-demokratischer Politik weltweit, die die Rechte von Menschen beschneiden will, ist es wichtig  sich mit anderen zu verbinden und gemeinsame Strategien und Ziele zu entwickeln statt in Konkurrenz um Sichtbarkeit und damit um Gelder und Spenden zu gehen. Denn wir brauchen die Grundrechte auch als Grundvoraussetzung und Instrumente, um die vielfachen Krisen durch Kooperation und Aushandlung als Menschheit überwinden zu können. Übrigens ist jede Beratung, die ich gegeben habe, immer auch eine Fundraisingberatung gewesen, wo es auch um neue Businessmodelle und Fördermöglichkeiten ging

Zielgenau: Sie beraten auch Philanthrop:innen und öffentliche Geldgeber:innen und entwickeln Förderstrategien. Wie kann man sich die Arbeit mit Philanthropinnen vorstellen? Warum bedarf es hier Beratung?

Selmin Çalışkan: Ich unterstütze Philanthrop*innen bzw. Stiftungen dabei, passende Organisation für ihr Anliegen zu finden. Ich kenne eine Vielzahl an Organisationen weltweit und kann ihre Wirksamkeit und strukturierte Arbeitsweise beurteilen und auf dieser Basis sichere Empfehlungen geben. Hierbei ist die Frage leitend, was der- oder diejenige mit ihrer Schenkung bewirken möchte. Auch geht es immer um die Frage, in welchem Maß der oder die Gebende an der Wirkung der Gabe selber teilhaben möchte. Manche möchten lieber im Hintergrund bleiben, andere möchten die Projekte mit entwickeln, die sie fördern. Hier bin ich Brückenbauerin zwischen Gebenden und Nehmenden, weil ich beide Seiten mit ihren Bedürfnissen kenne. Ich mache die Erfahrung, dass für Menschen, die Geld geben, das Thema Selbstwirksamkeit sehr wichtig ist. Sie wollen wissen, dass ihr Geld wirkt. Und sie geben einen Vertrauensvorschuss an die Organisationen, dass diese in der Lage sind, einen bestimmten Missstand auch wirklich, zumindest teilweise, beheben können.

Zielgenau: Sie arbeiten oft mit dem so genannten „inneren Kompass“ einer Organisation. Was ist das und warum braucht eine Organisation einen inneren Kompass?

Selmin Çalışkan: Ich komme aus der NGO-Welt und der Stiftungswelt. Diese treten allgemein für das Gemeinwohl, die Gleichheit und die Rechte von Menschen oder andere gemeinnützige Zwecke an. Da sind ganze Organisationen mit ihrer Strategie und Führung darauf ausgerichtet, einen bestimmten Missstand zu beseitigen. Wie zum Beispiel Menschenrechtverletzungen zu verhindern oder Lohngerechtigkeit für Frauen zu erreichen. Der innere Kompass richtet sich nach den Werten, auf die sich eine Organisation bezieht, z.B. Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung.

Gemeinsame Werte sind die Grundlage eines „inneren Kompasses“. Wenn man seine Werte kennt, kann man auch mit seinem Budget zielgerichteter umgehen und auswählen, auf welche Weise man das Budget verwendet, um auf die eigenen Werte einzuzahlen. Das erhöht dann die Glaubwürdigkeit einer Organisation. Werte sollten regelmäßig überprüft werden. Und sie sind verpflichtend für alle, die der Organisation angehören. Organisationen und ihre Unterstützer passen übrigens dann gut zusammen, wenn sie die gleichen Werte teilen, oder dieselbe Idee haben, wie man ein Problem behebt. Nur wenn diese Werte übereinstimmen, dann kommt man auch zusammen. Deswegen ist es für alle, die gemeinnützig arbeiten ratsam, sich mit ihren Werten zu beschäftigen und diese dann auch klar zu kommunizieren. Denn nur dann können sie von denen gefunden werden, die diese Werte teilen.

Zielgenau: Haben Sie einen Tipp für alle, die in ihrer Organisation oder Stiftung ihren „inneren Kompass“ (wieder)finden wollen?

Selmin Çalışkan: Bei gemeinnützig arbeitenden Organisationen würde ich auf den Anfangsmoment zurückgehen und fragen, warum sind wir eigentlich damals entstanden? Diese Momente sind sehr unterschiedlich, es gibt immer diesen einen auslösenden Moment und der hat eine sehr große Kraft. Eigentlich verbirgt sich hier auch schon der innere Kompass. Daran schließt sich dann die Frage an, was können wir zusammen verändern? Diese Selbstvergewisserung und die Frage, warum haben wir uns gegründet, ist auch eine Stärkung für die Organisation, die auch das Team lange durch krisenhafte Zeiten tragen kann. Es bedeutet auch, ehrlich zu schauen: Braucht es uns heute überhaupt noch? Müssen wir etwas verändern? Hat sich die Mission verändert? Das muss immer wieder kritisch überprüft werden, damit die Organisation nicht zum Selbstweck wird und Spender*innen und Geldgeber*innen gegenüber glaubwürdig bleibt.

Zielgenau: Vielen Dank für das Gespräch.

Internationale und intersektionale Beratung und zielgenaue Unterstützung

Sie möchten internationale und/oder intersektionale Beratung oder Begleitung für Ihr Projekt, Ihre Kampagne oder Ihre Organisation in Anspruch nehmen? Oder ein individuelles Coaching in einer herausfordernden Situation? In einem unverbindlichen und kostenlosen Erstgespräch klären wir gerne Ihren Bedarf:

Sprechen Sie uns an!

Agentur Zielgenau steht für ganzheitliche und nachhaltige Beratung zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure. Unsere Kernkompetenzen sind maßgeschneiderte Fundraising-Strategien und -Maßnahmenpakete sowie deren interimsweise Umsetzung, Stärkung von Leadership-Kompetenzen und umfassende Beratung im Bau-Fundraising. Ergänzt wird unser Angebot durch die Expertise unseres Qualitätsnetzwerks. Hier stellen wir Ihnen unsere Partner:innen näher vor. Den Anfang macht Selmin Çalışkan

[1] Intersektionalität bezieht sich darauf, wie verschiedene Formen der Diskriminierung, Unterdrückung und Privilegien miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. Statt Diskriminierung als isoliertes Phänomen zu betrachten, betont die intersektionale Perspektive, dass Menschen verschiedene soziale Identitäten haben (wie Geschlecht, Rasse, Klasse, sexuelle Orientierung, Behinderung usw.) und dass diese Identitäten miteinander verwoben sind.

Fundraising für Bauprojekte – mehr als eine Kampagne

Fundraising für Bauprojekte – mehr als eine Kampagne

Es braucht viel mehr als nur eine Kampagne

Fundraising für Bauprojekte

Der Bau oder die Renovierungen von Gebäuden gehört für viele gemeinnützige Organisationen zum Alltag. Ob Kitas, Kirchen, Einrichtungen der Jugend- oder Behindertenhilfe, Krankenhäuser, Senioren- und Pflegeeinrichtungen – nur mit einer entsprechenden Immobilie lässt sich die Arbeit angemessen und zugleich wirtschaftlich realisieren. Die steigenden Baukosten und Zinsen belasten immer mehr Bauvorhaben von Organisationen und stellen sie vor große finanzielle Herausforderungen.

Fundraising – so heißt das Zauberwort und die Lösung zugleich. Entweder wird das eigene Fundraising aktiv – oder man beauftragt eine Fundraising-Agentur. Ein schöner Claim, ansprechende Bilder, eine differenzierte Ansprache der Mitglieder, Spender:innen, des Umfelds und Interessierten, ergänzt mit ein, zwei Anträgen – fertig ist die Spendenkampagne.

Das Prinzip funktioniert – doch nicht immer. Denn Spendenkampagnen sind oft auch sehr kostenintensiv und oftmals nicht mit den internen Prozessen verzahnt. Daher können sie sich oft nur große Träger leisten, sie werden nur bei großen Bauprojekten eingesetzt oder lassen die nachhaltige Hebelwirkung außer Acht. Wer sich keine Agentur leisten kann oder will, versucht es mit lokalen Spenden und Zuschüssen, vielleicht wird auch eine bestehende Immobilie verkauft.

Spendenkampagnen sind der letzte Schritt

Die steigenden Baukosten, die Kostensteigerungen bei Löhnen und Lebenshaltung sowie die Inflation haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass immer mehr Träger und Organisationen Probleme bekommen, das Bauvorhaben überhaupt zu finanzieren. Unabhängig von der Größe, der Trägerschaft oder dem Arbeitsfeld lassen sich Neubauten wie Renovierung ohne erhebliche Zuschüsse nicht mehr realisieren. Sie sind das finanzielle Rückgrat und müssen optimiert werden. Spenden sind wichtig, doch sie sind der letzte Schritt in der Mittelbeschaffung und werden häufig für die Ausstattung verwandt.

Der entscheidende Schlüssel im Fundraising für Bauprojekte sind Zuschüsse. Klingt einfach, ist aber in der Praxis alles andere als trivial. Schnelle und einfache Lösungen gibt es nicht. Bunte Bildchen und knackige Texte können das nicht richten, was vorab nicht berücksichtigt wurde.

Fehlende Planung bei Bauprojekten kostet viel Geld

Die Gewinnung von Zuschüssen gehört zu den zentralen Aufgaben im Fundraising, entsprechend verfügen die meisten Organisationen über eine große Erfahrung. Und doch werden hier die meisten Fehler gemacht. Dazu gehören u.a.

  • Es wird sich auf die bekannten Programme wie Aktion Mensch, Deutsches Hilfswerk oder KfW, vielleicht noch ein, zwei Stiftungen fokussiert. Andere Fördertöpfe werden nicht recherchiert.
  • Es wird erst nach Fördermitteln gesucht, wenn der/die Architekt:in die Planungen abgeschlossen hat – doch die Richtlinien und Vorlaufzeiten der Zuschussgeber können dann nicht mehr umfassend erfüllt werden. Leider können dann auch Ideen der Förderpartner:innen nicht mehr berücksichtigt werden.
  • Das Kleingedruckte wird nicht gelesen: So wurden etwa mögliche Zuschüsse im 6-stelligen Bereich verpasst, weil z.B. die Zimmer 0,2m² zu klein geplant wurden oder statt Einzelvergaben ein Generalunternehmer beauftragt werden sollte.
  • Es werden Sach- und Investitionsmittel verwechselt: Während viele Zuschussgeber Sachmittel finanzieren, so gibt es nur wenige, die Investitionsmittel fördern – doch jedes Bauvorhaben gilt als Investition.
  • Mögliche Zuschüsse schließen sich gegenseitig aus. So fördern bestimmte Soziallotterien keine energetischen Maßnahmen – doch jede Sanierung beinhaltet heute energetische Maßnahmen.

Es sind viele Kleinigkeiten, die mit einer klaren Planung, internen Verzahnung und einem professionellen Projektmanagement vermieden werden könnten.

Fundraising bei Bauprojekten von Anfang an mitdenken

Noch mehr Mittel können akquiriert werden, wenn Fundraising und Marketing von Anfang an mit in den Planungsprozess eingebunden werden. Eine diversifizierte Nutzung einer Immobilie ermöglicht etwa mehr Förderoptionen.

Dies wird auch in unserer Definition von Bau-Fundraising deutlich:

„Unter Bau-Fundraising verstehen wir die systematische Planung und Umsetzung aller Aktivitäten einer Organisation für die Beschaffung der notwendigen Finanzmittel für den Neubau oder die Renovierung einer oder mehrerer Immobilien. Dazu gehören neben Spenden und Zuschüssen auch alle weiteren Finanzierungsinstrumente. Für eine optimierte Mittelbeschaffung braucht es eine frühzeitige enge Verzahnung und kontinuierliche Abstimmung von inhaltlicher Arbeit, Bau- und Finanzplanung, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising.“

Durch eine integrierte Planung ist es zudem auch möglich, andere Finanzierungsoptionen zu prüfen – von Impact Investing über Crowd-Investing bis hin zum Revolvingfonds.

Bau-Fundraising – Rationale Planung statt Prinzip Hoffnung

Fundraising für Bauprojekte ist heute nur noch mit einer integrierten Planung und einem sehr guten Projektmanagement möglich. Durch das Umgehen von Fallstricken und Ausschlusskriterien können Fördermittel optimiert werden; ebenso können dann neuere Finanzierungslösungen eingebunden werden.

Wir empfehlen, als erstes stets einen „Businessplan Bau-Fundraising“ zu erstellen, der das tatsächliche Potential, die Vorgaben und Auflagen sowie die erforderlichen Ressourcen zusammenfasst. Damit haben die gemeinnützigen Organisationen gegenüber eigenen Entscheidungsgremien sowie Banken eine belastbare Planungsgrundlage im Fundraising.

Wer heute meint, eine Fundraising- oder Spendenkampagne bilde die finanzielle Basis für die Finanzierung von Bauprojekten, springt zu kurz – oder verkauft nur das Prinzip Hoffnung.

[1] Intersektionalität bezieht sich darauf, wie verschiedene Formen der Diskriminierung, Unterdrückung und Privilegien miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. Statt Diskriminierung als isoliertes Phänomen zu betrachten, betont die intersektionale Perspektive, dass Menschen verschiedene soziale Identitäten haben (wie Geschlecht, Rasse, Klasse, sexuelle Orientierung, Behinderung usw.) und dass diese Identitäten miteinander verwoben sind.